Hintergrund: Selbstkonzepte geben Aufschluss über das subjektive Empfinden der eigenen Kompeten-zen, Einstellungen, persönlichen Herausforderungen und deren Bewertungen. In sprachtherapeutischer und sprachheilpädagogischer Forschung, Diagnostik, Förderung und Therapie von Kindern und Jugendlichen bleiben Selbstkonzepte bisher wenig berücksichtigt, obwohl diese in Zusammenhang mit Motivation, Kompetenzentwicklung und Lernprozessen stehen. Fragestellung/Ziele: Mit dieser Studie wird die Frage untersucht, inwieweit Kinder Selbstbeschreibungen und -bewertungen als Teilkomponenten des Selbstkonzepts im Hinblick auf ihre pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen (pkK) äußern. Fokussiert werden die pragmatischen Teilbereiche a) Initiierung von Kommunikation sowie b) Einsatz von Reparaturen. Schwerpunkt des Beitrags ist eine Diskussion der Erhebungsmethode. Methodik: In dieser qualitativen, explorativen Studie wurden bildlich unterstützte, teilstrukturierte Interviews mit acht Kindern von 7;10-10;1 Jahren mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf und/oder diagnostizierter Entwicklungsstörung geführt. Die Datenanalyse erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Ergebnisse: Mit induktiv gebildeten Kategorien wird gezeigt, dass die Kinder verbale, nonverbale und paraverbale Kompetenzen zum Initiieren von Gesprächen sowie zum Einsatz von Reparaturen beschreiben. Das subjektive Kompetenzempfinden variiert hierbei in Abhängigkeit von der Beziehung zu den Kommunikationspartner:innen, deren Alter oder erwarteter Reaktionen. Schlussfolgerungen/Diskussion: Die Befragung von Kindern zu ihren eigenen pkK bietet wertvolle Ein-blicke in deren Teilhabeempfinden und Entwicklungsprozesse. Zukünftige Studien sollten sprachstrukturelle, pragmatisch-kommunikative sowie metapragmatische Voraussetzungen berücksichtigen. Weitere qualitative und quantitative Forschung ist nötig, beispielsweise zur Triangulation der Perspektive von Kindern und Jugendlichen mit denen von familiären und professionellen Bezugspersonen.