K.C.-Blätter
Monatsschrift der im Kartell-Convent vereinigten Korporationen
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Redaktion: Ernst Hochschild, Alfred Alsberg, Seewald Jaffé u.a.
Die "K.C.-Blätter erschienen vom 1. Oktober 1910 bis Mitte Februar 1933 zunächst in
vierwöchigem, später - mit Einführung der "K.C.-Mitteilungen" - in zweimonatlichem bzw.
semesterweisem Abstand.
Programmatik
Der Kartell-Convent war 1896 vor dem Hintergrund des an deutschen Hochschulen militanter
werdenden Antisemitismus gegründet worden und umfaßte um 1930 12 aktive
Studentenverbindungen mit ca. 2.000 Mitgliedern. Seine Hauptaufgabe sah die deutsch-vaterländische Vereinigung vor allem in der rigorosen Abwehr judenfeindlicher Übergriffe: "Die Verbindungen [...] haben zum Zweck den Kampf gegen den Antisemitismus in der deutschen
Studentenschaft und die Erziehung ihrer Mitglieder zu selbstbewußten Juden die [...]
jederzeit bereit und imstande sind , für die politische und gesellschaftliche
Gleichberechtigung der Juden einzutreten." (Jüdisches Lexikon, Bd 3, Sp. 608.)
Als Gesamtverband Farben tragender 'schlagender' Verbindungen stand der Kartell-Convent, aus
dem zahlreiche prominente Persönlichkeiten des deutschen Judentums hervorgingen, "auf dem
Standpunkt der unbedingten Satisfaktion, lehn[te] aber im Gegensatz zu der Mehrzahl der
nichtjüdischen studentischen Verbindungen Bestimmungsmensuren ab" (ebd.).
Aufgrund des Selbstverständnisses, "daß die deutschen Juden einen durch Geschichte, Kultur-
und Rechtsgemeinschaft mit dem deutschen Vaterlande unlöslich verbundenen Volksteil bilden" (ebd.), lehnte der Kartell-Convent alle zionistischen Bestrebungen, die eine Loslösung der
Juden von Deutschland anstrebten, kategorisch ab. |