Ihr Kauf ist abgeschlossen. Ihre Dokumente können jetzt angezeigt werden.
Das Jahrbuch des Oldenburger Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa legt den Akzent auf Berichte über neue wissenschaftliche Forschungsergebnisse im Bereich Kultur und Geschichte der historischen deutschen Ostprovinzen. Die Dokumentation von Archivbeständen, thematische Bibliographien und Forschungsberichte bilden die inhaltlichen Schwerpunkte; Aufsätze behandeln Einzelaspekte. Das Jahrbuch steht Wissenschaftler(inne)n aus dem In- und Ausland, nicht zuletzt auch Nachwuchswissenschaftler(inne)n, offen. Seit Band 18 (2010) ist das Jahrbuch ein referiertes Periodikum. Alle Aufsatzbeiträge werden von mindestens zwei Fachgutachter(inne)n befürwortet. Das Jahrbuch wird herausgegeben von Matthias Weber zusammen mit Miroslawa Czarnecka (Breslau/Wroclaw), Ladislau Gyémánt (Klausenburg/Cluj-Napoca/Kolozsvár), Reinhard Johler (Tübingen), Christopher Long (Austin, Texas) und Ágnes Tóth (Budapest). Ab Band 19 (2011) lautet der Titel dieses Periodikums nur noch "Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa". Der bisherige Haupttitel "Berichte und Forschungen" entfällt.
Der 21. Band des Jahrbuchs des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa widmet sich dem Thema "Gründerzeit". In 16 Beiträgen werden zentrale Aspekte dieser Entwicklungs- und Umbruchsphase der Moderne im östlichen Europa beleuchtet.
Industrialisierung und Tourismus behandeln Przemyslaw Dominas (Oppeln/Opole), Knut Stegmann (Zürich), Miron Urbaniak (Breslau/Wroclaw) und Gerald Volkmer (München). Zu Architektur und Städtebau schreiben Mateusz Mayer (Wien), Jan Salm (Lodz/ Lódz), József Sisa (Budapest) und Katarzyna Anna Wojtczak (Danzig/Gdansk). Individuelle und kollektive Identitäten thematisieren Harald Lönnecker (Koblenz), Christian Myschor (Belfast), Adam Woodis (Bloomigton), Peter Sprengel (Berlin). Publizistik und Medien untersuchen Irina Alter (München), Julianna Redlich (Breslau/Wroclaw), Sebastian Schmideler (Leipzig) und Sibylle Schönborn (Düsseldorf).
Ferner enthält der Band "Annotationen. Neuerscheinungen aus Ostmitteleuropa".
Der Themenband des Jahrbuchs versammelt Studien zur Ereignisgeschichte der Reformation, zu ihren kulturgeschichtlichen Auswirkungen und zu ihrer Rezeptions- und Erinnerungsgeschichte. Die Autoren untersuchen die Wirkungen der Ideen Luthers - auch in Konkurrenz zu anderen reformatorischen Bewegungen - in Ostmittel- und Südosteuropa und fragen nach den Folgen der unterschiedlichen Richtungen der Reformation für die Kultur der im östlichen Europa beheimateten Deutschen sowie ihr Zusammenleben mit anderen ethnischen oder anderskonfessionellen Gruppen. Autoren: Martin Arnold, Oliver Bach, Martina Fuchs, Henning P. Jürgens, Liliana Lewandowska, Tomasz Lopatka, Anna Manko-Matysiak, Daniel Nachtsheim, Dirk Schuster, Katrin Sterba, Gerald Volkmer, Ulrich A. Wien und Georg Ziaja. Außerdem enthält der Band die Bibliographie "Annotationen. Neuerscheinungen aus Ostmitteleuropa".
Nach dem Jahrbuch (2014) "Reformation" ist auch dieser Band religionsgeschichtlich ausgerichtet. Die im BKGE erfolgte Auseinandersetzung mit der Reformation im östlichen Europa steht im Kontext der von der BKM geförderten "Reformationsdekade 2008-2017" und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem BKM-geförderten Projekt "Freiheitsraum Reformation 2012-2017", das an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt wird. Der vorliegende Band ist aus der Tagung "Grenzen der Pluralisierung? Zur Konflikthaftigkeit religiöser Identitätsbildung und Erinnerungskultur in Europa seit der Frühen Neuzeit" hervorgegangen. Die während der Tagung gehaltenen Referate und die sich daran anschließenden Diskussionen haben zu einer konzeptionellen Erweiterung des thematischen Rahmens und einer Modifizierung des Titels geführt. Durch die Präsentation neuer Forschungsergebnisse soll auch der vorgelegte Band die Kenntnisse über die Bedeutung der Reformation für die Kultur und Geschichte Europas - mit einem Akzent auf dem östlichen Europa - erweitern.
Die Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ist von ihren Anfängen im Kontext des mittelalterlichen Landesausbaus bis hin zu Flucht und Vertreibung infolge des Zweiten Weltkriegs und der Ankunft der (Spät-)Aussiedler eine Geschichte der Wanderungsbewegungen von Menschen – Migrationen, die aus sozialen, ökonomischen, politischen, religiösen, kulturellen und anderen Gründen erfolgten.
Das Paradigma Migration bietet sich für multiperspektivische Zugänge in den Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften an, ist es doch grundlegend für Disziplinen wie die osteuropäische, deutsche und jüdische Geschichte wie auch für die transnationalen Ansätze der Verflechtungsgeschichte, Global- und Kolonialgeschichte oder der Diasporaforschung. Der Band bietet eine Zusammenführung dieser Ansätze und eröffnet damit neue Perspektiven für das Themenfeld "Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa".
Der Erste Weltkrieg ist allgemein vor allem durch die Schlachten in Nordfrankreich sowie durch die Pariser Friedenskonferenz und ihre Auswirkungen auf Mitteleuropa präsent. Wie sich die Situation dagegen im östlichen Europa darstellte, ist weit weniger bekannt.
Thematisiert wird hier die unmittelbare Nachkriegszeit, die das östliche Europa zwischen 1918 und 1923 grundlegend veränderte. Bereits 1917 war das Russländische Reich durch Februar- und Oktoberrevolution in seinen Grundfesten erschüttert worden. Im Herbst 1918 brachen das Deutsche Reich und die Habsburgermonarchie zusammen. In ihren ehemaligen Machtbereichen entstanden neue Staaten wie die baltischen Republiken oder die Tschechoslowakei. Während Polen zu seiner Staatlichkeit zurückfand, mussten sich etwa Ungarn und das Osmanische Reich mit starken Gebietsverlusten abfinden. Die Friedensverträge von Versailles, Saint-Germain-en-Laye, Neuilly-sur-Seine, Trianon und Sèvres (1919/1920) schufen die völkerrechtlichen Voraussetzungen für die neue Ordnung. Diese Veränderungen betrafen auch die in diesem Raum lebenden Deutschen unmittelbar – nicht nur in politischer, sondern auch in sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht.
Historische Wandlungsprozesse und aktuelle Erscheinungsformen von Sprachen sind ein Spiegel sozialer und kultureller Gegebenheiten. Dies gilt insbesondere auch für die Interferenzen von Sprachen und Gesellschaften in multilingualen Räumen. Die Zusammenhänge zwischen Sprache und regionalen oder lokalen Zugehörigkeiten sowie den Nationaldiskursen seit dem 19. Jahrhundert und die damit einhergehenden Sprachkontakte und -konflikte eröffnen ein weites Forschungsfeld. Angesichts der Rolle von Sprache als Deutungs- und Herrschaftsinstrument für Politik, Kultur und Gesellschaft hat die Untersuchung von Sprachen und ihren Bezügen zu sozialen Gruppen und Gemeinschaften (z. B. Minderheiten) eine herausgehobene Bedeutung in regionalgeschichtlichen Diskursen. Vor diesem Hintergrund sind auch staatliche Positionierungen (Sprachförderung, Institutionalisierung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Sanktionierungen) gegenüber Sprachen und Sprechergruppen aufschlussreich.
Der Themenband "Sprache" des Jahrbuchs des BKGE will das skizzierte Fragenspektrum am Beispiel der deutschen Sprache im östlichen Europa und ihrer Wechselbeziehungen mit den umgebenden Sprachen in Geschichte und Gegenwart erörtern.