Nr. 20 vom 6. Juni 2024
EU-Nachrichten 6.6.2024: Europawahl | Kohäsionsmittel für Regionen | EU-Preise für deutsche Projekte | EU-Krisenbewältigung| Wochenarbeitszeit | Ukraine-Wiederaufbaukonferenz | Binnenmarkt-Tour | Arbeiten bei EU-Institutionen
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Unsere Kandidatin ist Europa! Mit diesem Satz im Kopf und im Herzen blicken wir hier in der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland auf die Europawahl. Heute öffnen die ersten Wahllokale, und zwar in den Niederlanden. In Irland wird am Freitag gewählt, hierzulande (wie in den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten) ist es traditionell der Sonntag, an dem die Wahllokale öffnen. Und Briefwahl geht natürlich immer.
Einen Überblick über die Wahldaten quer durch die EU gibt es hier. Und hier haben wir außerdem in die Europakarte eingezeichnet, wie es die verschiedenen EU-Länder mit dem Wahlalter halten. Novum in Deutschland: Erstmals können auch 16- und 17-Jährige wählen und mitbestimmen, welche Abgeordneten in den kommenden fünf Jahren im Europaparlament sind.
Und weil gute, faktenbasierte Information die Voraussetzung ist für eine informierte Entscheidung, sei hier noch einmal auf unsere Faktencheck-Seite verwiesen sowie auf unseren ganz aktuellen Überblick, wie sich die EU-Institutionen im Kampf gegen Desinformation und manipulierte Informationen aufgestellt haben und mit vielen Partnern zusammenarbeiten.
Viele Grüße vom gesamten Team, haben Sie noch eine schöne Woche und gehen Sie bitte wählen!
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Highlights
In der Naturwissenschaft ist Kohäsion die Kraft, die Atome und Moleküle zusammenhält. Übertragen auf die EU geht es um den Zusammenhalt der vielen verschiedenen Regionen. Der klappt besser, wenn niemand abgehängt ist. Deswegen gibt es die Kohäsionspolitik, für die große Summen zur Verfügung stehen. Die dafür zuständige Kommissarin Elisa Ferreira war in dieser Woche in Deutschland, zunächst zu politischen Gesprächen in Berlin, u.a. mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Und dann in Sachsen, unter anderem bei der Überreichung von Förderbescheiden für den LEAG-Standort in Boxberg in Höhe von 58 Millionen Euro aus dem Fonds für einen gerechten Übergang (JTF) und bei EU-geförderten Projekten aus dem Bereich Wasserstoff und medizinischer Forschung. Einzelheiten in unserer Pressemitteilung und in mehreren Posts auf unserem X-Account.
Wenn ein Reiseveranstalter insolvent ist - wie gerade aktuell geschehen im Fall FTI - greift für die Kundinnen und Kundinnen, die dort eine Pauschalreise gebucht haben, die Pauschalreise-Richtlinie der EU. Heißt konkret: Wurde die Reise noch nicht angetreten, gibt es das Geld zurück. Und wer bereits unterwegs ist, dessen Heimreise ist gesichert. Informationen zur Entschädigung bei Pauschalreisen hat das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland hier zusammengestellt. Und ein passendes Meme gibt´s hier.
Naturkatastrophen, Pandemien, gewaltsame Konflikte: Eine Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass sich die Europäerinnen und Europäer eine stärkere Rolle der EU wünschen, wenn es um die Reaktion auf grenzüberschreitende Krisen geht. Details der Umfrage hier.
In den vergangenen Tagen gab es einen regelrechten Preisregen für Projekte aus Deutschland oder mit deutscher Beteiligung. Im Rahmen des LIFE-Programms der EU für Umwelt und Klimaschutz gingen Preise nach Bayern und nach Sachsen. Details hier. Beim Europäischen Kulturerbe-Preis wurde ein Denkmalschutzprojekt aus Gera und ein Forschungsprojekt zu historischen Zeitungen geehrt, das in Deutschland mitentwickelt wurde. Mehr Informationen hier.
Und weil wir gerade beim Thema Kultur sind, noch der Hinweis auf ein Medienkunst-Projekt in Halle, das der mdr hier vorstellt und dafür auch die Leiterin der Kommissionsvertretung Barbara Gessler interviewt hat. EU-Geld für eine hochinnovative Idee mit Partnern in 38 Ländern.
Weitere Pressemitteilungen zu aktuellen Themen finden Sie hier (Vertretung der Kommission in Berlin) und hier (Presseraum/Sprecherdienst der Kommission in Brüssel). Für unseren täglichen Newsletter kann man sich hier anmelden. Und folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Medien: Facebook, X, Instagram.
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Europa vor Ort
Wahlaufruf von ungewohnter Seite: Kommissionsvertretung kooperiert mit sozialem Träger aus Berlin-Neukölln
Ein kleines Projekt, das über das gemeinsame Tun Menschen dazu einlädt, die Europawahl für sich zu entdecken: so kann man die Zusammenarbeit zwischen der Kommissionsvertretung in Deutschland und der Kubus gGmbH aus Berlin-Neukölln zusammenfassen. Menschen, die lange Zeit in keinem festen Beschäftigungsverhältnis standen, fertigen in den Werkstätten von Kubus „EU-Merchandising“ von Hand. Sie haben die Artikel selbst entworfen - bestickte T-Shirts zum Beispiel, Schlüsselanhänger und gehäkelte Bälle - und sind so ins Gespräch darüber gekommen, was sie mit der EU verbindet. Das erzählen sie auch in diesem Instagram-Reel.
In den Wochen vor der Wahl haben die Teilnehmenden die Artikel auf Stadtfesten, Märkten und über Multiplikatoren wie Stadtteil-Mütter verteilt und damit auf sehr persönliche Weise zur Wahl aufgerufen. Der RBB hat das Projekt in einer kurzen Reportage vorgestellt, die hier abgerufen werden kann.
Ein gelungenes Beispiel für eine Europa-Kommunikation, die die Bürgerinnen und Bürger als Hauptakteure in den Mittelpunkt stellt. Diese Kooperation zur Europawahl zeigt auch, wie aktiv, lebendig und vielseitig Europa ist.
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Europa in Zahlen
Wie viel arbeiten die Menschen in den EU-Staaten in der Woche? Aufschluss geben neue Daten von Eurostat. Erst einmal der Durchschnittswert für die gesamte EU, bezogen auf Arbeitende von 20 bis 64 Jahren: 36,1 Stunden in der Woche. Das ist die tatsächlich erbrachte Arbeitstätigkeit im Hauptjob, einschließlich der bezahlten und unbezahlten Überstunden. Abwesenheit etwa durch Krankheit, Urlaub und die Mittagspause werden nicht in die Berechnung mit einbezogen.
Ein genauerer Blick auf die 27 Mitgliedstaaten zeigt deutliche Unterschiede: Die längsten Arbeitswochen gibt es in Griechenland mit 39,8 Stunden. Es folgen Rumänien (39,5 Stunden), Polen (39,3 Stunden) und Bulgarien (39,0 Stunden).
Deutschland gehört zu den Top drei der EU-Länder mit der kürzesten Arbeitswoche: 34,0 Stunden. Weniger Stunden sind es nur noch in Österreich (33,6 Stunden) und den Niederlanden (32,2 Stunden).
Aufschlussreich auch der Überblick, wie es in verschiedenen Branchen aussieht: In der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei sind es 41,5 Stunden in der Woche, im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden 39,1 Stunden und im Baugewerbe 38,9 Stunden. Die kürzesten Wochen werden für Tätigkeiten gemeldet, die von Personal in privaten Haushalten erbracht werden: 26,7 Stunden. Im Bildungswesen sind es 31,9 Stunden, in den Bereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung 33,0 Stunden.
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Veranstaltungen
Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin
In der kommenden Woche sind mehrere Mitglieder der Europäischen Kommission in Berlin, aus Anlass der URC2024, die am 11. und 12. Juni im Kongresszentrum CityCube stattfindet. Diese Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine wird auch live im Netz übertragen, hier geht es zum Programm. Ziel der Konferenz ist es, weiterhin internationale Unterstützung für Wiederaufbau und Modernisierung der Ukraine sowie Reformen im Land zu mobilisieren. Dazu gehören Nothilfe für den unmittelbaren Bedarf, schnelle umsetzbare Wiederaufbauprojekte sowie attraktive Bedingungen für Unternehmen, zu investieren und für die Zivilgesellschaft, sich aktiv am Wiederaufbauprozess zu beteiligen.
Wie profitieren die Menschen in Europa vom EU-Binnenmarkt?
Die Europäische Binnenmarkt-Tour kommt am 12. Juni nach Hamburg, genauer gesagt in die Innenstadt auf den Gerhart-Hauptmann-Platz. Das ist nach Nürnberg, München und Düsseldorf die vierte Station der interaktiven Ausstellung in Deutschland auf ihrer Tour quer durch die EU. Interessierte können sich spielerisch darüber informieren, wie sich nunmehr 30 Jahre EU-Binnenmarkt auf ihren Alltag auswirken – weil der gemeinsame Wirtschaftsraum Arbeitsplätze schafft und sichert, Wachstum und Wohlstand fördert, die EU grüner und digitaler macht und weil jeder in der EU dort leben, studieren, arbeiten odere auch Geschäfte machen kann, wo er oder sie will.
Für Interviewanfragen oder weitere inhaltliche Fragen kontaktieren Sie bitte press-sm30voeurope [dot] eu (press-sm30[at]voeurope[dot]eu.) Der Messestand ist von 10 bis 19 Uhr aufgebaut.
Webinar: Karriere in der EU
Sie möchten für die EU arbeiten, aber wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Wir unterstützen Sie und bringen am 13. Juni von 12.30 bis 14 Uhr Licht ins Dunkel. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und dem Europäischen Amt für Personalauswahl (EPSO) organisieren wir ein Webinar zu EU-Einstiegsmöglichkeiten und EU-Auswahlverfahren. Nach dem Webinar haben Sie einen besseren Überblick und wissen mehr über Praktika, die verschiedenen Vertragsarten - Beamte, Vertrags- und Zeitbedienstete – und wie man die Bewerbung startet. Anmeldung über diesen Link.
Weitere Veranstaltungen bzw. Termine finden Sie hier in unserem Überblick auf die kommenden Tage. Sie können unsere Terminvorschau auch abonnieren.
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